|
||||
Wir berichten über eine erschreckende Zunahme der modernen Sklaverei, einen Hoffnungsschimmer für den Frieden in Äthiopien und eine große Lücke in der Klimafinanzierung in Afrika. |
||||
|
||||
DAS WICHTIGSTE IM ÜBERBLICK:Ausnutzung und Zwangsarbeit: 50 Millionen Menschen weltweit (davon 7 Millionen in Afrika) sind nach neuen Untersuchungen der UN von modernen Formen der Sklaverei betroffen, einschließlich Zwangsarbeit oder Zwangsheirat. Das ist fast 1 Person von 150 Menschen. Und 10 Millionen von ihnen sind Kinder, von denen die meisten kommerziell sexuell ausgebeutet werden. COVID-19, Konflikte und der Klimawandel haben dazu beigetragen, dass die moderne Sklaverei in den letzten Jahren um 20 % zugenommen hat, indem sie die Menschen in extreme Armut getrieben, die individuelle Verschuldung erhöht und mehr Menschen zur Migration gezwungen haben. In zahlreichen Ländern verweigerten -Hersteller*Innen persönlicher Schutzausrüstung (bspw. von FFP2-Masken) die Bezahlung von Überstunden und zwangen die Arbeiter*Innen Ihrer Tätigkeit unter gefährlichen Bedingungen nachzugehen, um die steigende Nachfrage während der Pandemie zu decken. Und in einigen Ländern wurden Beschäftigte des Gesundheitswesens kriminalisiert, wenn sie streikten, um Lohnerhöhungen oder eine angemessene Sicherheitsausrüstung zu fordern. Neues Jahr, neuer Frieden?: Zum äthiopischen Neujahr erklärte sich die Tigray People's Liberation Front (TPLF) bereit, sich an den von der Afrikanischen Union vermittelten Friedensgesprächen zu beteiligen. Ein sehr guter Neujahrsvorsatz. Die äthiopische Regierung hat noch nicht reagiert, könnte aber zwei Tage nach der Ankündigung der TPLF Luftangriffe auf ein Krankenhaus und eine Universität in Tigray geflogen haben. Die jüngsten Kämpfe beendeten einen monatelangen Waffenstillstand, wobei sich beide Seiten gegenseitig die Schuld für die ersten Schüsse gaben. Die erneuten Kämpfe haben die humanitäre Hilfe für Tigray unterbrochen, wo 89 % der Haushalte in Ernährungsunsicherheit leben und die Hälfte der schwangeren oder stillenden Frauen akut unterernährt ist. Armut führt 1:0: Die Welt ist auf dem besten Weg, bis 2030 "fast keines" der nachhaltigen Entwicklungsziele der UN zu erreichen. Das geht aus dem jüngsten Goalkeepers-Bericht der Bill and Melinda Gates Foundation hervor. Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir bis 2108 auf die globale Gleichstellung der Geschlechter warten müssen. Und um die meisten anderen Ziele zu erreichen, müssten wir fünfmal schneller vorankommen. Das erscheint derzeit mehr als unwahrscheinlich: Die öffentliche Entwicklungshilfe ist inmitten der globalen wirtschaftlichen Herausforderungen und der sich verändernden politischen Prioritäten stagniert. Die Analyse von ONE unterstreicht die erhebliche Belastung der ODA-Budgets durch Russlands Krieg in der Ukraine. Steigende Fluten bringen wenig Hilfe: Die wochenlangen Überschwemmungen im Norden Kameruns haben Tausende obdachlos gemacht. Die Stürme haben auch viele Ernten vernichtet. Wenn die schweren Regenfälle bis in den Oktober hinein anhalten, könnten die Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit bis März 2023 zu spüren sein. Mehr als 2 Millionen Menschen in der Region sind bereits von Hunger betroffen. Expert*Innen machen für die Überschwemmungen klimabedingte Wetterstörungen, die Abholzung von Wäldern und unsachgemäße landwirtschaftliche Praktiken verantwortlich. Inzwischen hat der Südsudan wegen extremer Überschwemmungen den nationalen Katastrophenzustand ausgerufen, und 65 000 Menschen in Uganda wurden durch Überschwemmungen und Erdrutsche vertrieben. Afrika erhält nur 5,5 % der weltweiten Klimafinanzierung und steht vor einer jährlichen Finanzierungslücke von 108 Milliarden Dollar, obwohl es an vorderster Front des Klimawandels steht und nur für 4 % der weltweiten Emissionen verantwortlich ist. Afrikanische Minister*Innen fordern daher die Einrichtung eines Mechanismus, über den Schuldenerlassen im Gegenzug von Naturschutzmaßnahmen (Debt-for-Nature-Swaps) koordiniert werden könnten und durch den die Kapitalkosten für ärmere Länder gesenkt werden könnten. Härter als der Wahlkampf: Der kenianische Präsident William Ruto signalisierte in seiner Antrittsrede seinen Wunsch, den kenianischen Haushalt zu stabilisieren. Während der Amtszeit von Rutos Vorgänger Uhuru Kenyatta, unter dem Ruto als stellvertretender Präsident diente, stiegen die kenianischen Schulden um mehr als das Vierfache auf 71 Milliarden Dollar. Der Schuldendienst wird bis mindestens Juni 2023 mehr als die Hälfte der Staatseinnahmen kosten. Expert*Innen sagen voraus, dass Ausgabenkürzungen und Einnahmeerhöhungen sich als "schwieriger als ein Wahlkampf" erweisen könnten, insbesondere angesichts des erhöhten Risikos von Unruhen aufgrund von Inflation und hohen Lebensmittelkosten. Rutos Agenda umfasst auch Zusagen zur Stärkung der Gerichte und der Strafverfolgung, zur Subventionierung von Düngemitteln, zum Bau von 250.000 erschwinglichen Wohnungen pro Jahr und zur Zahlung ausstehender Rechnungen staatlicher Auftragnehmer*Innen. Putin auf dem Vormarsch: Nach Angaben von US-Geheimdiensten und anderen Berichten hat Russland im Stillen über 300 Millionen Dollar ausgegeben, um Politiker*Innen und Wahlen in Dutzenden von Ländern auf der ganzen Welt zu beeinflussen. Dazu gehörte auch der Einsatz von Tarnorganisationen, die Geld an Einzelpersonen, Denkfabriken und staatliche Unternehmen in Afrika, Asien und Mittelamerika weiterleiteten. Die USA haben Botschaften in aller Welt gewarnt, dass Russland beabsichtigt, in Zukunft "mindestens Hunderte von Millionen Dollar" an Finanzmitteln zu überweisen. Russ*Innen, die mit dem Kreml verbündet sind, haben ihre Einflussnahme in Afrika verstärkt. Dazu gehören die Finanzierung von Medien, die vom Kreml unterstützte politische Kandidat*Innen fördern, die Bestechung von Medienvertreter*Innen, damit sie positive Berichte schreiben, und der Einsatz von Troll-Farmen zur Verbreitung von Desinformationen in sozialen Medien. Ach ja, und noch etwas: Russische Söldner*Innen, denen Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, sind in mehrere afrikanische Länder vorgedrungen. AUS DEM ONE TEAM:
DIE ZAHLEN:
|
||||
|
||||
ZITAT DER WOCHE:
|
||||
|
||||
UNSERE EMPFEHLUNGEN ZUM WEITERLESEN UND ANSCHAUEN:
|
||||
|
||||
EIN BLICK AUF DIE ZUKUNFT:Am 16. September endet das Treffen der G20-Agrarminister*Innen in Bali. Vom 12. bis 27. September findet die UN-Generalversammlung in New York statt. Vom 16. bis 25. September werden im Rahmen der Global Goals Week die Fortschritte auf dem Weg zu den SDGs für 2030 im Rahmen der UN-Generalversammlung bewertet. Dazu gehört auch eine Zusammenkunft führender Jugendlicher im Alter von 18 bis 35 Jahren, um innovative Lösungen für die Verwirklichung der SDGs zu entwickeln. Am 21. September werden die USA Gastgeberin der siebten Wiederauffüllung des Globalen Fonds sein. Ziel des Globalen Fonds ist es, mindestens 18 Mrd. USD aufzubringen. |
||||
|
||||
Der COVID-19-Tracker von ONE fasst die wichtigsten Daten zu den Auswirkungen von COVID-19 auf Afrika zusammen. Erfahren Sie hier mehr. |
||||
|
||||
|
||||
Diese E-Mail wurde von ONE.org an test@example.com geschickt.
ONE Campaign Copyright © 2024 The ONE Campaign, All rights reserved. Datenschutz | Impressum |